Europa

Polnische Reparationsforderungen: Warschau wirft Berlin "mangelnden Respekt vor den Opfern" vor

Polen will bei der Frage um Reparationszahlungen für Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg nicht aufgeben – es immer lauter. Nun drohen polnische Behörden Deutschland mit Image-Problemen, da es sich weigert, sich mit dieser Angelegenheit zu befassen.
Polnische Reparationsforderungen: Warschau wirft Berlin "mangelnden Respekt vor den Opfern" vorQuelle: Legion-media.ru © Zoonar

Das polnische Außenministerium hat Deutschland gewarnt, dass seine Weigerung, mit Warschau über die Zahlung von Entschädigungen für die während des Zweiten Weltkriegs verursachten Schäden zu verhandeln, ein "großes Problem" für das Image des Landes darstellen werde. Dies teilte der stellvertretende Außenminister Polens, Pawel Jablonski, mit:

"Diese Antwort, ihre Form in einem Satz, zeigt weitreichende Arroganz, mangelnden Respekt vor den Opfern."

Jablonski zufolge "wird diese Antwort, ihr Charakter und Stil ein großes Image-Problem für Deutschland sein." Der Standpunkt des Diplomaten lautete wie folgt:

"Denn wir werden ganz laut darüber reden. Deutschland sagt von sich, dass es ein moralischer Staat sein will, der menschenrechtlich und völkerrechtlich Trends setzt, aber gleichzeitig so etwas tut. Das wird ein großes Problem."

Zuvor hatte die Bundesregierung in einer diplomatischen Note den polnischen Forderungen nach Weltkriegs-Reparationen eine Absage erteilt. Das entsprechende Schreiben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin sei am 3. Januar in Warschau eingegangen, bestätigte das polnische Außenministerium. Berlin argumentiert, diese Frage sei mit dem 2+4-Vertrag über die außenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit abgeschlossen.

Überdies wies die Bundesregierung wiederholt darauf hin, dass Polen 1953 offiziell Reparationen abgelehnt habe. Warschau kontert, dass das Abkommen von 1953 auf Druck der UdSSR unterzeichnet worden sei und nur die nicht mehr existierende Deutsche Demokratische Republik, die laut lokalen Analysten kein souveräner Staat gewesen ist, und die Volksrepublik Polen betroffen habe.

Nach Ansicht des russischen Politikwissenschaftlers Alexander Konkow hänge Polens Wunsch nach Kriegsreparationen für den Zweiten Weltkrieg von Deutschland mit einer Krise innerhalb der Europäischen Union zusammen. Dadurch versuche Polen, "Deutschlands Schlüsselpositionen in der Europäischen Union anzufechten", hieß es. Konkow sieht dabei keine Perspektiven für diese Geschichte. Polen werde weiterhin "die Situation anheizen, um Deutschland in Europa zu dämonisieren".  

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