Studie: LNG schlechter für die Umwelt als Kohle
Flüssigerdgas (LNG), auf das Deutschland seit der Unterbrechung der russischen Gaslieferungen verstärkt zurückgreift, um die Energiekrise zu bewältigen, könnte wesentlich umweltschädlicher sein als die Verbrennung von Kohle, berichtete Die Welt am Montag unter Berufung auf eine aktuelle US-Studie.
Vor dem Ukraine-Konflikt deckte die größte Volkswirtschaft der EU bis zu 40 Prozent ihres Bedarfs mit Gas aus Russland. Im vergangenen Jahr verringerte Berlin jedoch seine Abhängigkeit von russischer Energie und ersetzte sie durch Importe von verflüssigtem Erdgas (LNG) – insbesondere aus den USA – das zur Hauptquelle des Brennstoffs für das Land wurde.
"In allen betrachteten Szenarien sind die gesamten Treibhausgasemissionen von LNG größer als die von Kohle, sie liegen zwischen 24 Prozent und 274 Prozent höher", sagte der Autor der Studie, der Methan-Forscher Robert W. Howarth von der Cornell University.
Er identifizierte Methan-Lecks in der LNG-Lieferkette, die verschiedene Stufen vom Fracking und der Verflüssigung bis zum Transport von tiefgekühltem Gas auf dem Seeweg und der Stromerzeugung umfasst, als Ursache für die Umweltschäden. Methan ist ein besonders aggressives Treibhausgas.
Der Studie zufolge sind die Emissionen von LNG allein während des Transports um mindestens 24 Prozent höher als bei der Verbrennung von konventioneller Kohle, selbst wenn die modernsten Schiffe und die kürzesten Seewege verwendet werden.
"In allen betrachteten Szenarien und bei allen Arten von Tankschiffen, die für den Transport von LNG eingesetzt werden, übersteigen die Methanemissionen die Kohlendioxidemissionen aus der endgültigen Verbrennung von LNG", heißt es in der Studie.
Einem kürzlich in The New Yorker erschienenen Artikel zufolge sind die Daten der Studie ein Indiz für die verfehlte Klimapolitik von US-Präsident Joe Biden, da die US-amerikanischen LNG-Exportkapazitäten aufgrund der steigenden Nachfrage aus den EU-Ländern deutlich ausgebaut werden, was den Klimaschutzzielen der US-Regierung zuwiderläuft.
Einige deutsche Politiker haben Washington bereits als Nutznießer der Sabotage der Nord Stream-Pipelines bezeichnet, die gebaut wurden, um Deutschland und andere EU-Länder mit billigem Erdgas aus Russland zu versorgen.
Mehr zum Thema - Rügen: Behörde genehmigt umstrittene Pipeline für Flüssigerdgas-Terminal
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.