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Ukraine bezichtigt die New York Times "russischer Propaganda"

Ein Artikel der New York Times über ukrainische Kriegsgefangene, die sich in Awdejewka ergeben haben, sorgt in der offiziellen Ukraine für blank liegende Nerven. Die US-amerikanische Zeitung würde "russische Propaganda" verbreiten, sagte am Mittwoch ein Sprecher der ukrainischen Armee.
Ukraine bezichtigt die New York Times "russischer Propaganda"Quelle: Sputnik © Verteidigungsministerium der Russischen Föderation

Der Sprecher der operativ-strategischen Gruppe "Tawria" der ukrainischen Armee, Dmitri Lichowoi, hat in einer Sendung des ukrainischen TV-Senders Rada die New York Times am Mittwoch der Verbreitung "russischer Propaganda" bezichtigt. Er bezog sich dabei auf einen am selben Tag erschienenen Artikel der US-amerikanischen Zeitung, in dem über die Gefangennahme von bis zu tausend ukrainischen Soldaten in Awdejewka berichtet wurde.

Die Quellen, auf die sich die New York Times beruft, seien "völlig unhaltbar", sagte Lichowoi, "solche Leute" würde es nicht geben.

Er räumte zugleich ein, dass es Gefangene gebe, die sich in Awdejewka der russischen Armee ergeben hatten, meinte jedoch, deren Zahl gehe "keineswegs in die Hunderte". Aussagen der "russischen Propaganda" über Hunderte von ukrainischen Gefangenen seien "völlige Desinformation", so der ukrainische Sprecher.

In dem besagten Artikel hatte die New York Times zwei ukrainische Militäroffiziere mit der Aussage zitiert, zwischen 850 und 1.000 ukrainische Soldaten seien beim Rückzug aus Awdejewka gefangen genommen worden oder würden vermisst.

Awdejewka ist ein nördlicher Vorort von Donezk, von dem aus die Hauptstadt des Donbass seit 2014 mit schwerer Artillerie beschossen wurde. Seit Beginn der russischen militärischen Sonderoperation war er heftig umkämpft. 

Am Abend des 17. Februar erhielt Präsident Putin vom Verteidigungsminister Sergei Schoigu den Bericht über die vollständige Einnahme Awdejewkas. Die Gesamtfläche des befreiten Gebiets betrage gemäß Schoigus Worten 31,75 Quadratkilometer, die Ukraine habe "mehr als 1.500 Soldaten" verloren. Die Befreiung der Stadt ermöglichte es, die Frontlinie von Donezk weg zu verlagern und die Stadt vor feindlichen Artillerieangriffen weitgehend zu schützen.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Alexander Syrski, hatte in der Nacht zum 17. Februar einen Befehl zur Räumung der Stadt erteilt. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits eine unkontrollierte Flucht der ukrainischen Einheiten aus Awdejewka vermeldet.

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