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Professor der Universität Odessa: Ukrainer "werden langsam sauer auf die USA"

Washingtons Engagement für die Verteidigung Israels hat in Kiew Neid hervorgerufen, zitiert das Wall Street Journal den Direktor des Zentrums für Internationale Studien der Universität Odessa. Obwohl Israel ebenfalls kein NATO-Mitglied ist, werde das Land so behandelt, während die Militärhilfe für die Ukraine verzögert werde.
Professor der Universität Odessa: Ukrainer "werden langsam sauer auf die USA"Quelle: AFP © Samuel Corum/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/Getty Images via AFP

Das Wall Street Journal berichtet unter Berufung auf den Direktor des Zentrums für Internationale Studien an der Nationalen Universität Odessa, dass unter den Ukrainern die Enttäuschung über das vermeintlich mangelnde Engagement der USA für ihre Verteidigung wächst.

Wladimir Dubowyk sagte der Zeitung in einem Artikel vom Montag, dass das schnelle Handeln der USA und ihrer NATO-Verbündeten zur Abwehr eines massiven iranischen Raketen- und Drohnenangriffs auf Israel am Wochenende in krassem Gegensatz zu ihrem offensichtlichen Zögern stehe, die ukrainische Luftverteidigung inmitten des Konflikts mit Russland zu verstärken.

Die Ukrainer "werden langsam sauer auf die USA", wurde Dubowyk zitiert. Der Wissenschaftler merkte an, dass Washington "in den ersten zwei Jahren des Krieges [mit Russland] eine Schlüsselrolle gespielt hat, aber jetzt gibt es natürlich eine große Verlangsamung". Dabei bezog er sich offenbar auf das jüngste Hilfspaket von US-Präsident Joe Biden, das seit mehreren Monaten von den Republikanern im US-Kongress blockiert wird.

"Anstatt der Ukraine beim Aufbau eines Luftverteidigungsnetzes zu helfen, wie es Israel hat, hat der Westen [Kiew] mit einem Flickenteppich an Ausrüstung versorgt", so das WSJ, das hinzufügte, dass diese Vorräte mit der Eskalation der Moskauer Luftangriffe erheblich dezimiert worden seien.

Die Situation in der Ukraine wurde mit der in Israel verglichen, nachdem Iran am späten Samstag mehrere hundert Raketen und Kamikaze-Drohnen auf den jüdischen Staat abgefeuert hatte. US-amerikanische, britische, französische und jordanische Kampfjets flogen los, um die Geschosse abzufangen, und die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) meldeten später, dass die meisten iranischen Raketen und Drohnen abgeschossen worden seien, bevor sie den israelischen Luftraum erreichten.

Teheran erklärte, der Angriff sei eine Reaktion auf einen israelischen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Syrien am 1. April gewesen, und behauptete, mehrere israelische Militäreinrichtungen getroffen zu haben.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij wies in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) am Montag darauf hin, dass Israel kein NATO-Mitglied sei, was bedeute, dass die westlichen Mächte rechtlich nicht verpflichtet seien, das Land zu verteidigen. Der ukrainische Staatschef fügte hinzu, dass die Beteiligung der USA, Großbritanniens und Frankreichs nicht zum Ausbruch eines Krieges in der Region geführt habe.

"Der europäische Luftraum hätte schon längst genauso gut geschützt werden können, wenn die Ukraine die volle Unterstützung ihrer Partner erhalten hätte", so Selenskij abschließend.

Auf einer Pressekonferenz am Montag stellte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA John Kirby klar, dass die Situationen in Israel und der Ukraine nicht miteinander verglichen werden können, da es sich um "unterschiedliche Konflikte, unterschiedliche Lufträume und unterschiedliche Bedrohungsbilder" handelt.

Er betonte auch, dass die USA "nicht in einer Kampfrolle in [den Ukraine-Konflikt] involviert sein werden".

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