Wirtschaft

Experten warnen: Ölpreis könnte bald auf historisch einmalige Höhen steigen

Während die finanziellen Angriffe auf Russland unter der Führung Washingtons weiter zunehmen, hat eine Gruppe norwegischer Energieexperten vor steigenden Ölpreisen gewarnt. Wenn der Westen Russland weiterhin mit Energiesanktionen belegt, könnte ein Rekordhoch von 240 US-Dollar pro Barrel erreicht werden, so die Experten.
Experten warnen: Ölpreis könnte bald auf historisch einmalige Höhen steigenQuelle: Gettyimages.ru © ImagineGolf

Der Erdölpreis könnte auf bis zu 240 US-Dollar pro Barrel steigen und sich damit fast verdoppeln, sollten weitere westliche Länder den USA folgen und Sanktionen gegen die russische Energieversorgung verhängen, warnten Analysten des norwegischen Unternehmens Rystad Energy. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung sagten sie:

"Wenn sich mehr westliche Länder den Vereinigten Staaten anschließen und ein Ölembargo gegen Russland verhängen, wird dies ein Marktloch von 4,3 Millionen Barrel pro Tag hinterlassen, das nicht so schnell durch andere Bezugsquellen ersetzt werden kann."

"Wenn der Westen die russischen Ölexporte in Höhe von 4,3 Millionen Barrel bis April 2022 stoppt und China und Indien ihre Importmengen nicht ändern, wird der Preis für Brent-Öl bis zum Sommer 2022 auf 240 US-Dollar pro Barrel ansteigen", prognostizieren die Rystad-Experten. Dies könnte die größte Verknappung der Ölversorgung seit dem Golfkrieg 1990 verursachen, als sich die Ölpreise verdoppelten, fügten sie hinzu. Ihre Preisprognose wäre fast doppelt so hoch wie das Rekordhoch, das im Juli 2008 erreicht wurde, als Öl 147,27 US-Dollar pro Barrel kostete.

Nach Ansicht der Analysten wären Gegenmaßnahmen zur Erhöhung des Angebots und zur Herstellung eines Marktgleichgewichts erforderlich, deren Umsetzung jedoch mehrere Monate in Anspruch nehmen könnte.

Sollten die Ölpreise so stark ansteigen, wie sie es vorhersagen, ist nach Ansicht der Experten von Rystad "die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Weltwirtschaft bereits im vierten Quartal 2022 in eine Rezession gerät".

Der globale Benchmark-Ölpreis der Sorte Brent stieg am Mittwoch auf über 130 US-Dollar pro Barrel, nachdem er am Montag zum ersten Mal seit 14 Jahren über diese Schwelle gestiegen und bis auf 139 US-Dollar pro Barrel angestiegen war. Bis 15:00 Uhr GMT ging der Anstieg jedoch wieder zurück. Brent wurde bei 122 US-Dollar pro Barrel und die US-Benchmark West Texas Intermediate (WTI) bei 118 US-Dollar pro Barrel gehandelt.

Der Anstieg der Ölpreise begann im vergangenen Monat, als eine Vielzahl westlicher Staaten Sanktionen gegen Russland verhängte, nachdem das Land eine Militäroperation in der Ukraine gestartet hatte. Als jüngste Entwicklung kündigte Washington am Dienstag an, russische Ölexporte in die USA zu verbieten. Marktteilnehmer befürchten, dass die Verbündeten der USA in den kommenden Tagen ähnliche Beschränkungen verhängen könnten.

Mehr zum ThemaAbgaben auf Energie senken? Ja, und dabei nicht kleckern, sondern klotzen!

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.