Europa

EU lagert Vorräte in Finnland für den Fall nuklearer Notlage

Wie die EU-Kommission am Dienstag bekannt gab, wird sie in Finnland eine strategische Reserve für atomare und chemische Notfälle einrichten. Der neue Vorrat umfasst medizinische Hilfsmittel und Ausrüstung und steht allen EU-Ländern zur Verfügung.
EU lagert Vorräte in Finnland für den Fall nuklearer NotlageQuelle: AFP © MICHAL CIZEK

Am Dienstag hat die Europäische Kommission die Einrichtung der ersten CBRN-Reserve (chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer Schutz) in Finnland angekündigt. Laut einer offiziellen Mitteilung auf der Webseite der EU-Kommission stehe das neue Vorratslager jedem EU-Staat zur Verfügung. Im Fall eines biologischen, radiologischen oder nuklearen Unfalls könne das betroffene Land innerhalb von zwölf Stunden benötigte Hilfsgüter aus der Reserve in Finnland bekommen, darunter kritische medizinische Schutzmittel, Impfstoffe und Gegengifte, medizinische Geräte und Ausrüstung für den Einsatz vor Ort.

Brüssel habe die Finanzierung in Höhe von 242 Millionen Euro für das Programm bewilligt und wolle die Reserve bis 2024 einsatzbereit haben, heißt es in der Erklärung weiter. Die Geldmittel werden auch für die Ausbildung von Personal verwendet. Damit setze die EU-Kommission sich zum Ziel, das CBRN-Fachwissen in ganz Europa zu stärken und sicherzustellen, dass die Einsatzteams interoperabel seien und überall auf dem Kontinent eingesetzt werden können. Die Ansiedlung des Depots in Finnland – einem Land am nordöstlichen Rand Europas – mag in diesem Zusammenhang verwirrend erscheinen. Finnlands Innenministerin Krista Mikkonen erklärte laut dem TV-Sender Euronews, dass dies die EU in die Lage versetzen werde, auf verschiedene Arten von Bedrohungen zu reagieren, insbesondere in Nordeuropa und im Ostseeraum.

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič erklärte, der Konflikt in der Ukraine habe die Notwendigkeit eines solchen Lagers bestätigt. Dadurch könne die EU ein bedeutendes Sicherheitsnetz errichten, das eine schnelle und koordinierte Reaktion auf EU-Ebene ermögliche. EU-Reserven waren bereits in anderen Mitgliedsstaaten eingerichtet worden. Seit dem Jahr 2022 existiert die EU-Luftflotte zur Waldbrandbekämpfung in Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Spanien und Schweden und der EU-Vorrat an medizinischer Schutzausrüstung in Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Slowenien, Schweden und den Niederlanden.

Behauptungen einiger westlicher Politiker, Russland habe mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gedroht, wurden von Moskau als Fake News zurückgewiesen. Russlands Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass Moskau Atomwaffen nur als Antwort auf den Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Russland oder seine Verbündeten einsetzen würden.

Finnland, das lange Zeit neutral blieb, wurde im Jahr 1995 Mitglied der EU und beantragte im vergangenen Jahr die NATO-Mitgliedschaft. Die Behörden in Helsinki unterstützen Kiew aktiv bei dem Konflikt mit Moskau, genauso wie Warschau und die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

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